Risikoneigung: Diese Anlegertypen gibt es bei der Geldanlage

Anleger können unter einer Vielzahl von Anlageformen wählen. Doch welche Geldanlage passt zu Ihnen? Welcher Anlegertyp sind Sie und wie groß ist Ihre Risikobereitschaft? Wer Geld mit Rendite anlegen will, muss Risiken eingehen. Doch Gefahren lauern anderswo: Die Gier nach Vertriebsprovisionen ist der häufigste Grund für Falschberatung durch Banken und Finanzvermittler. Lesen Sie hier, wie Sie besser und erfolgreicher anlegen und welche Anlage zu Ihnen passen.

Kein kostenloses Mittagessen oder nichts ist umsonst

Die No-free-Lunch-Theorie bei Geldanlagen sagt im Wesentlichen folgendes aus: Es gibt bei Geld- und Finanzanlagen nichts geschenkt. Anleger können nur dann eine hohe Rendite erwarten, wenn sie dafür auch entsprechende Risiken in Kauf nehmen. Wer mehr will, muss renditestarke Anlagen wählen und mehr Risiken eingehen. Doch welche Risikobereitschaft wollen Sie auf sich nehmen und welches Risiko können Sie im Ernstfall verkraften?

Anlageformen im Kurz-Risiko-Check

Hier stellen wir Ihnen die wichtigsten Anlagegruppen und die damit verbundenen Risiken vor.

Wie kann ich Risiken begrenzen?

Keine Chance ohne Risiko - aber wer Risiken streut, ist besser geschützt. Die Finanzexperten sprechen dabei von Diversifikation. Deutlicher wird es mit dem Sprichwort "Nicht alle Eier in einen Korb legen". Erfahrene Anleger wissen, die Zukunft ist ungewiss und historische Renditen sind kein Garant für die Zukunft. Keiner kann vorhersagen, wie sich bestimme Anlagegruppen entwickeln. Erst recht kann niemand wissen, mit welchen Einzelanlagen sich die besten Renditen erzielen lassen. Deshalb legen clevere Anleger Ihr Geld in verschiedene Körbe. Tagesgeldanlagen für den kurzfristigen Geldbedarf, Anleihen und Pfandriefe als Basisanlagen, Aktien und Immobilien um hohe Renditen zu erwirtschaften. Wer seine Anlagen sinnvoll und strategisch streut und dabei seine Risikotragfähigkeit berücksichtigt, reduziert das Risiko und verbessert die Gesamtrendite seiner Anlagen.

Anleger sollte auch immer das magische Dreieck der Geldanlage im Blick behalten. Jede Anlageform hat Vor- und Nachteile. Das magische Dreieck der Geldanlage zeigt das Spannungsverhältnis der Ziele Rentabilität, Sicherheit und Verfügbarkeiten (Liquidität) auf.

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Was versteht man unter der Risikotragfähigkeit?

Welchen Anlageverlust können Sie wegstecken, ohne Ihren Lebensstandard oder sogar Ihre finanzielle Existenz zu gefährden? Die Beantwortung dieser Frage ist abhängig von Ihrem laufenden Einkommen und dem vorhandenen Gesamtvermögen. Auch das Ziel, dass Sie mit der Geldanlage verfolgen und der Anlagehorizont spielt eine Rolle. Legen Sie in jungen Jahren Geld für den Ruhestand zurück, dann könnten auch Aktienanlagen die richtige Entscheidung dafür sein. Dann kann es Ihnen im Grunde egal sein, ob die Aktienkurse kurzfristig abstürzen. Denn wenn Sie bis zur Rente noch 30 oder 40 Jahre vor sich haben, können Sie diese Phase überbrücken und abwarten bis sich die Kurse wieder erholt haben. Anders sieht es aus, wenn Sie kurz vor der Rente stehen und das Geld für den Ruhestand benötigen. An diesem Beispiel sehen Sie, eine pauschale Antwort ist nicht möglich. Bei der Betrachtung der Risikotragfähigkeit sind folgende Punkte mit einzubeziehen: Einkommen, Vermögen, Ziele, Anlagedauer und die Anlagementalität bzw. Einstellung des Anlegers.

Wie groß ist meine Bereitschaft Risiken einzugehen?

Können Sie nur ruhig schlafen, wenn Ihr Geld auf dem Sparbuch ruht? Oder haben Sie unter Renditegesichtspunkten kein Problem damit, mit Ihrem Geld Risiken einzugehen und größere Kursschwankungen hinzunehmen? Wichtig ist, dass Sie ehrlich mit diesem Thema umgehen und Ihre Risikobereitschaft realistisch einschätzen. Im Idealfall sollte die Zusammensetzung des Gesamtvermögens (Fachbegriff: Asset Allocation) Ihrer Risikobereitschaft entsprechen. Das Verbrauchermagazin Finanztest unterscheidet zwischen drei Risikostufen und hat diese Vermögenszusammensetzungen "Pantoffel-Portfolios" genannt:

Welcher Anlagetyp sind Sie?

Diese Frage können nur Sie beantworten. Entwickeln Sie ein Gefühl für Ihre Empfindungen und Ängste. Damit Sie die richtige Antwort finden, sollten Sie sich beispielsweise folgende Fragen stellen und ehrlich beantworten:

Fazit:
Wer seine Risikobereitschaft kennt und sein Vermögen nach seiner Risikotragfähigkeit ausrichtet, schafft die Basis für eine ausgewogene und solide Vermögensaufteilung. Damit Sie keine Fehler machen und die richtige Anlagestrategie treffen, sollten Sie sich von einem unabhängigen Anlageexperten beraten lassen.
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Der Artikel "Risikoneigung: Diese Anlegertypen gibt es bei der Geldanlage" wurde am 13.08.2018 verfasst.

Robert Aschauer
Über den Autor:
Der erfahrene Finanzexperte Robert Aschauer schreibt für einfach-geldanlage.de über die Themen Finanzen und Geldanlage. Er ist Dipl. Bankbetriebswirt (ADG), Financial Planer, Kreditanalyst und Ruhestandsplaner und hat langjährige Praxiserfahrung im Bankwesen und als unabhängiger Honorarberater.