Das magische Dreieck der Geldanlage (Erklärung & Beispiel)

In erster Linie hängt der Erfolg einer Geldanlage davon ab, wie gut das Finanzprodukt zu Ihnen und Ihren Zielen passt. Wer das magische Dreieck der Geldanlage versteht und richtig anwendet, kann sein Geld besser und erfolgreicher anlegen. Auf was Sie dabei achten sollen, erfahren Sie in diesem Beitrag.

Definition: Was ist das magische Dreieck der Geldanlage?

Wenn sich ein Anleger eine ideale Geldanlage wünschen dürfte, dann sollte diese maximale Sicherheit bieten, die höchste Renditen abwerfen und sich jederzeit wieder ohne Verluste zu Geld machen lassen. Sie ahnen es schon, diese ideale Geldanlage bleibt ein unerfüllbarer Wunsch. Eine Geldanlage, die alle diese positiven Eigenschaften vereint, gibt es nicht. Denn die Ziele Sicherheit, Rendite und Verfügbarkeit konkurrieren miteinander. Alle drei Kriterien lassen sich bei keiner Geldanlage gleichzeitig erreichen. Deshalb spricht man vom magischen Dreieck der Geldanlage oder auch vom magischen Dreieck der Vermögensanlagen.

Infografik: Das magische Dreieck der Geldanlage

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Die Infografik zeigt die Zielkonflikte bei jeder Geldanlage. Die Ziele Rentabilität, Sicherheit und Verfügbarkeiten (Liquidität) bilden die Eckpunkte des Dreiecks. Sie stehen in einem Spannungsfeld. Egal für welches Produkt ein Anleger sich entscheidet, er muss bei den einzelnen Zielen Prioritäten setzen.

Ein Überblick:

Exkurs - Sicherheit vs. Inflation: Häufig werden Bankeinlagen, wie zum Beispiel ein Sparbuch oder eine Festgeldanlage, als sichere Geldanlage empfohlen. Denn Sie können den Anlagebetrag jederzeit zurückfordern und ein Verlust ist unwahrscheinlich. Das Problem dabei: In der Regel ist die Inflationsrate höher als die Zinserträge. Der zukünftige Rückzahlungsbetrag entspricht zwar nominal dem Anlagebetrag, aber wie hoch ist der Kaufkraftverlust? Ein Beispiel: Bei einer Inflationsrate von 2 Prozent reduziert sich die Kaufkraft eine Geldanlage von 1.000 Euro in 20 Jahren auf 672 Euro. Sie haben in diesem Fall 33 Prozent an Wert verloren. Nur wenn Sie diesen Verlust durch Zinseinnahmen ausgleichen, haben Sie eine sichere Geldanlage. Schaffen Sie das nicht, dann kann auch eine scheinbar sichere Geldanlage größere Verluste verursachen.

Zwei Beispiele: Eine Immobilienanlage bindet viel Geld. Ein Verkauf kann lange dauern. Zudem müssen beim Verkauf einige Formalitäten erfüllt sein, bis der Verkaufspreis auf Ihrem Konto eingeht. Die Liquidität von Immobilien ist niedrig. Dagegen können Sie Anlagen auf Sparbüchern jederzeit abheben und deshalb ist die Liquidität von Sparguthaben hoch.

Mit dem magischen Dreieck besser anlegen

Das magische Dreieck macht deutlich, dass Anleger bei jeder Anlageform gewisse Einschränkungen bei den einzelnen Zielen hinnehmen müssen. So lautet zum Beispiel ein Grundsatz: Es gibt am Geld- und Kapitalmarkt keine Geschenke. Oder anders ausgedrückt: ohne Risiko ist keine hohe Rendite zu erzielen. Steht bei einer Anlage die Rendite im Vordergrund, müssen Sie höhere Risiken eingehen und auf Sicherheit verzichten.

Das nachfolgende Beispiel zeigt, wie Sie das magische Dreieck für Ihre Anlageentscheidung nutzen können. Bevor Sie eine Anlageentscheidung treffen, sollten Sie immer abklären, welche Ziele Sie mit der Anlage erreichen wollen und auf welche Prioritäten Sie setzen.

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Mehr zu dem Thema finden Sie in diesem Artikel: Mit dem magischen Dreieck bessere Anlageentscheidungen treffen

Fazit:
Sicherheit, Verfügbarkeit oder Rendite - das sind die mit sich selbst konkurrierenden Eckpunkte des magischen Dreiecks der Geldanlage. Diese drei Ziele sind bei keiner Geldanlage gleichzeitig zu erreichen. Die Eckpunkte des Dreiecks ermöglichen Ihnen eine Orientierung bei Ihrer Anlageentscheidung. Das magische Dreieck ist deshalb eine nützliche Entscheidungshilfe. Sie können sich damit Klarheit über die wichtigsten Kriterien einer Geldanlage verschaffen. Wer die Zielkonflikte versteht, kann Fehler bei der Geldanlage vermeiden und bessere Anlageentscheidungen treffen. Werden Ihnen beispielsweise Produkte mit hohen Renditen und mit null Risiko versprochen, sollten Sie vorsichtig sein und lieber die Finger davonlassen.
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Der Artikel "Das magische Dreieck der Geldanlage (Erklärung & Beispiel)" wurde am 13.06.2018 verfasst.

Robert Aschauer
Über den Autor:
Der erfahrene Finanzexperte Robert Aschauer schreibt für einfach-geldanlage.de über die Themen Finanzen und Geldanlage. Er ist Dipl. Bankbetriebswirt (ADG), Financial Planer, Kreditanalyst und Ruhestandsplaner und hat langjährige Praxiserfahrung im Bankwesen und als unabhängiger Honorarberater.