Wie kann ich erfolgreich Geld anlegen?

Viele Anleger glauben, für eine erfolgreiche Geldanlage benötigen Sie ein umfassendes Finanzwissen und müssen viel Zeit aufwenden. Das Geheimnis erfolgreicher Geldanlagen ist jedoch einfacher als viele denken. Hier erfahren Sie, wie fünf Regeln beim Vermögensaufbau helfen.

Wie kann ich meine Ersparnisse richtig anlegen?

Die Deutschen arbeiten hart für ihr Geld und sind seit Jahren Weltmeister im Sparen. Doch die wenigsten stecken das Ersparte in erfolgreiche Geldanlagen. Meistens liegt das Geld auf uninteressanten und schlecht verzinsten Bankanlagen. Dabei müsste es sich doch längst herumgesprochen haben: diese Anlagen werfen nur Minizinsen ab und sind für einen erfolgreichen Vermögensaufbau nicht geeignet. Im Gegenteil: Nach Abzug der Inflationsrate entsteht für die Anleger ein Minusgeschäft. Denn die Ersparnisse werden über die Jahre schleichend von der Inflation aufgezehrt. Wer heutzutage Geld anlegen will, hat viele Möglichkeiten: Aktien, Fonds, Immobilien, Anleihen oder Edelmetalle. Egal für welche Geldanlage Sie sich entscheiden, wenn Sie etwas Geduld aufwenden und einige Grundregeln beachten, werden Sie erfolgreich sein.

Finanzbildung in Deutschland
Über alle Altersgruppen hinweg berichten die Befragten, dass sie mit ihrem eigenen Wissen am ehesten in den Bereichen Versicherungen (37 %), Altersvorsorge (33 %) sowie Geldanlagen mit Aktien oder Fonds (32 %) nicht mehr weiterkommen.

Quelle: Finanzbildung in Deutschland, Wissenssand – Defizite – Handlungsfelder. Auszug aus einer repräsentativen Befragung im Auftrag von Union Investment.

Was bei Finanzanlagen wirklich zählt?

Finanzen sind kompliziert und in den meisten Fällen befassen sich die Anleger nicht gerne mit Geldanlagen. Repräsentative Befragungen zeigen immer wieder, in Deutschland ist es mit dem Finanzwissen nicht weit her. Dazu kommt das Problem, dass viele Berater und Bankmitarbeiter in Wirklichkeit Verkäufer sind. Insgesamt führt dieser Missstand dazu, dass nur wenige Sparer einen soliden Vermögensaufbau betreiben. Wie kann man dieses Desaster ändern? Was müssen Sparer beim Vermögensaufbau beachten? Gefragt ist ein bisschen Initiative und Interesse an Finanzen, dann können auch Einsteiger ihre Geldanlagen solide verwalten und erfolgreich anlegen. Die nachfolgenden fünf Regeln helfen dabei.

Regel 1: Wer den Weg kennt, kommt schneller und sicherer ans Ziel

Nehmen Sie sich Zeit und entwickeln Sie eine Strategie, die Ihren Vorstellungen und Zielen entspricht. Bestimmen Sie dabei Ihre Anlageziele. Wollen Sie beispielsweise für das Eigenheim sparen oder für die Altersvorsorge. Legen Sie dann den Anlagehorizont fest und bestimmen Sie die monatliche Sparrate. Bei der Gelegenheit sollten Sie auch herausfinden, welcher Anlegertyp Sie sind. Schlafen Sie nur, wenn die Gelder absolut sicher sind, oder nehmen Sie bestimmte Risiken in Kauf. Bevor Sie jedoch Geld anlegen, sollten Sie vorhandene Schulden oder Überziehungen auf dem Zahlungskonto zurückführen. Sorgen Sie auch dafür, dass im Ernstfall eine Versicherung für die Berufsunfähigkeit aufkommt oder im Todesfall die Hinterbliebenen abgesichert sind.

Regel 2: Vertrauen Sie nicht blind jeden Berater

Mehrmals kam Stiftung Warentest bei Testkäufen zu dem Ergebnis, dass Bankberater in Wirklichkeit keine neutralen Berater, sondern Verkäufer sind. Der Rat der Tester lautet: Verlassen Sie sich nicht unbedingt auf die Empfehlung der Bankberater. Es gibt sicher viele gute und hoffentlich auch ehrliche Berater, aber Sie sollten sich bei Geldanlagen immer eine zweite Meinung einholen und nicht jedem Berater blind vertrauen. Hinterfragen Sie immer die Produktempfehlungen und lassen Sie sich die Risiken genau aufzeigen. Fragen Sie auch nach den Kosten und Gebühren und dokumentieren Sie die Aussagen des Beraters.

Regel 3: Achten Sie auf die Kosten und Gebühren

Banken und Finanzdienstleister sind keine sozialen Einrichtungen, sondern modern geführte Wirtschaftsunternehmen. Alle Produkte und Geldanlagen müssen Gewinne abwerfen. Die Beratungsleistung wird über Produktgebühren und Provisionen verkauft. Leider sind die Kosten und Gebühren nicht immer transparent ausgewiesen und von Laien zu erkennen. Dabei ist die Höhe der Belastungen entscheidend für den Erfolg einer Geldanlage. Denn die Kosten und Gebühren schmälern den Gewinn und senken die Rendite.

Beispiel Aktienfondssparplan:
» Monatliche Sparrate: 300 Euro
» Laufzeit: 30 Jahre
» Angenommener jährlicher Kurszuwachs: 6,00 Prozent
Endbetrag bei einem klassischen Aktienfonds: 217.000 EUR (Gewinn: 109.000 EUR)
Endbetrag bei einem ETF-Aktienfons: 262.000 EUR (Gewinn: 154.000 EUR)

Warum wirft der ETF-Aktienfonds fast 50 Prozent mehr Gewinn ab. Ganz einfach: Beim ETF-Aktienfonds wurde in diesem Beispiel eine jährliche Verwaltungsgebühr von 0,60 Prozent angesetzt. Beim klassischen Aktienfonds hingegen wurden pro Jahr 1,50 Prozent Verwaltungsgebühr und 5,00 Prozent Kaufgebühren (Ausgabeaufschlag) berechnet. Diese Gebührensätze werden Sie vielfach am Anlagemarkt wiederfinden.

Fragen Sie immer nach der TER (Total Expense Ratio). Denn diese Kennzahl zeigt, welche Gesamtkosten bei einem Produkt anfallen.

Regel 4: Streuen Sie Ihr Vermögen so breit und vielfältig wie möglich

Eine ausgewogene Vermögensmischung führt langfristig zum Erfolg. Sie sollten deshalb möglichst breit in die unterschiedlichen Anlageklassen anlegen. Das Risiko sinkt und die Chancen auf eine gute Rendite steigen, wenn Sie immer gleichzeitig in Anleihen, Aktien, Immobilien und Edelmetalle investiert sind.

Regel 5: Ein langer Atem bringt den Erfolg

Untersuchungen zeigen, es ist nicht entscheidend wann Sie ihre Ersparnisse anlegen, sondern wichtig ist überhaupt zu investieren. Ein hektisches Hin und Her führt dabei nicht zum Erfolg, denn bei jedem Kauf- oder Verkauf fallen Kosten an, die an der Rendite zehren. Deshalb lautet eine der berühmtesten Börsenweisheit: "Hin und her macht Taschen leer". Ein weiteres Problem: Es wird meist immer zum falschen Zeitpunkt gehandelt. Den höchsten Erfolg erzielen Anleger, die einen langen Atem aufbringen und auch bei Kursschwankungen gelassen ihre festgelegte Strategie beibehalten. Es gibt nur wenige Situationen, in denen sich ein aktives Handeln lohnt. In der Vergangenheit wurden Kursverluste mit der Zeit immer wieder wettgemacht.

Fazit:
Als Anleger müssen Sie wissen, was Sie wollen: möglichst breit in verschiedene Anlagenklassen investieren, hohe Gebühren und Kosten vermeiden und einen langfristigen Anlagehorizont besitzen. Anleger, die diese Grundsätze beachten, haben gute Chancen auf bessere Renditen.