Aktienanlage: Tipps für mehr Rendite und weniger Risiko

Bei Aktien denken viele an Spekulation und Risiko. Doch Aktien gehören zu den renditestärksten Geldanlagen. Beim strategischen Vermögensaufbau spielen sie eine wichtige Rolle. Eines müssen Sie aber beachten: Zeit ist Geld und der beste Renditebringer. Warum das so ist, erfahren Sie hier.

Aktienanlagen sind eine zeitgemäße Geldanlage

Eine Geldanlage auf dem Sparbuch oder Festgeld ist für die meisten Menschen so selbstverständlich wie das tägliche Putzen der Zähne. Nur wenige denken darüber nach, ob das Sparen auf diesen Sparformen noch zeitgemäß und sinnvoll ist. In den Medien und von Verbraucherverbänden wird häufig über den Vermögensaufbau mit renditestarken Aktienanlagen gesprochen. Doch in Wahrheit interessiert es wenige Anleger, wie und mit welchen Anlagen ein Vermögensaufbau gelingt, und vor allem warum Aktienanlagen sich hierzu hervorragend eignen. Doch der Reihe nach: Früher wurde Geld im Sparstrumpf oder unter dem Kopfkissen gesammelt, dann führten die Banken das Sparbuch und Tagesgeldanlagen ein und seit einigen Jahren gibt es renditestarke und kostengünstige ETF-Aktienfondsanlagen.

Was ist eine ETF-Aktienfondsanlage?

Investmentfonds sind eine clevere Anlageform. Sie bieten Sparern die Möglichkeit, auch mit kleinen Sparbeiträgen, teilweise bereits mit 25 oder 50 Euro, in Aktien zu sparen. Die Fondsgesellschaft sammelt die Einzahlungen der Sparer und erwirbt damit eine Vielzahl von Aktien. Der einzelne Anleger erhält entsprechend seiner Einzahlung einen Bruchteil am Gesamtvermögen. Für Abwicklung, Verwaltung und Vertrieb berechnen die Fondsgesellschaften Gebühren. Diese werden beim Kauf als Ausgabeaufschläge von bis zu 6 Prozent und als jährliche Verwaltungsgebühr, die bis zu 1,5 Prozent des aktuellen Fondsvermögens betragen kann, berechnet. Diese klassische Form der Aktienfondsanlage wurde in Deutschland 1950 eingeführt. ETF-Fonds sind im Grunde wie ein klassischer Investmentfonds aufgebaut, mit dem Unterschied, dass sie folgende Vorteile aufweisen:

Das Anlagevolumen in ETF-Fonds wächst, da viele Anleger bereits die Vorteile von ETF-Fonds erkannt haben.

So stark belasten Kosten die Rendite
Wenn eine Fondsanlage jährlich 6 Prozent Kurszuwachs erwirtschaftet, dann erzielen Sie mit einer monatlichen Sparrate von 100 Euro in 15 Jahren (= Gesamteinzahlung 18.000 Euro) einen Vermögensaufbau von 28.830 Euro. Berechnet ein aktiv gemanagter Fonds beispielsweise beim Kauf 5 Prozent Ausgabeaufschlag und jährlich 0,60 Prozent Verwaltungskosten, dann stehen nach 15 Jahren nur 26.088 Euro zur Verfügung. Die Kosten haben die Rendite von 6 Prozent auf 4,763 Prozent gedrückt.

Warum ist der Faktor Zeit der beste Renditebringer?

Zeit ist Geld - dieser Spruch hat gerade bei Aktienanlagen eine große Bedeutung. Aktienanleger machen häufig die Fehler, ohne System anzulegen und sich in schlechten Zeiten überstürzt von der Aktienanlage zu trennen. Dabei zeigen langfristige Untersuchungen deutlich: Kursverluste werden mit der Zeit wieder wettgemacht. Wichtig ist die Anlage möglichst breit zu streuen und einen langfristigen Vermögensaufbau mit Aktien anzustreben. Wer beim Vermögensaufbau Durchhaltevermögen zeigt, wurde in der Vergangenheit fast immer mit guten Renditen belohnt. Denn die Weltwirtschaft und die meisten Standard-Aktiengesellschaften wachsen auf lange Sicht und steigern die Unternehmenswerte. Das führt trotz zeitweisen Kurseinbrüchen langfristig meist zu guten Gewinnen und steigenden Kursen.

Aktien-Rendite bei längeren Anlagezeiträumen
Wer Ende 2000, in der sogenannten "Dotcom-Blase" den DAX-Aktienindex kaufte und bis Ende 2017 hielt, erzielte in diesem Zeitraum eine durchschnittliche jährliche Rendite von 4,2 Prozent. Erfolgte die Geldanlage von 1970 bis 2017, konnten eine jährliche Rendite von 8,4 Prozent eingefahren werden. In diesen 47 Jahren hätte sich eine Geldanlage von 10.000 Euro zu einem stolzen Endkapital von über 442.000,00 Euro entwickelt. Würde man von dem Endkapital noch eine Inflationsrate von 2,5 Prozent herausrechnen, dann beträgt die Kaufkraft immer noch mehr als 138.000 Euro.

Wie sich die DAX-Rendite entwickelt hat zeigt das Deutsche Aktieninstitut mit einem Renditedreieck auf. Die Renditedreiecke können als PDF-Datei hier heruntergeladen werden.

Fazit:
Wenn Sie erfolgreich Vermögen aufbauen wollen, dann sollten Sie auch in einen Aktienfonds investieren. Dieser Fonds sollte die Entwicklung von möglichst vielen umsatzstarken Standardaktien (Bluechips) aus den meisten Industrieländern widerspiegelt. Wichtig ist, dass Sie ihrem Geld Zeit für eine gute Entwicklung geben und regelmäßig sparen. Deshalb ist ein langfristiger Vermögensaufbau mit monatlichen Sparbeträgen zu empfehlen. Sehr gut eignen sich hierzu ETF-Indexfonds, da diese geringen Kosten aufweisen und 1:1 die Entwicklung der Märkte bzw. des Vergleichsindex nachvollziehen. Die Vergangenheit zeigt, dass selbst Börsen-Crashs mit der Zeit wettgemacht werden und Aktiensparer sich bei einem langfristigen Vermögensaufbau über gute Renditen freuen konnten.
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Der Artikel "Aktienanlage: Tipps für mehr Rendite und weniger Risiko" wurde am 01.11.2018 verfasst.

Robert Aschauer
Über den Autor:
Der erfahrene Finanzexperte Robert Aschauer schreibt für einfach-geldanlage.de über die Themen Finanzen und Geldanlage. Er ist Dipl. Bankbetriebswirt (ADG), Financial Planer, Kreditanalyst und Ruhestandsplaner und hat langjährige Praxiserfahrung im Bankwesen und als unabhängiger Honorarberater.