Welche Geldanlage bietet die beste Rendite? Vergleich & Tipps

Sie wollen Ihr Geld sicher und ertragsstark anlegen? Die Rendite bzw. der Wertzuwachs einer Geldanlage hängt in erster Linie von der Art der Geldanlage ab. Die Zusammensetzung Ihres Vermögens und die Auswahl der Einzelprodukte ist erst der zweite Schritt. Hier erfahren Sie, mit welcher Rendite Sie bei den unterschiedlichen Anlageklassen rechnen können und wie Sie Ihr Geld sicher und ertragsstark anlegen.

Kurz erklärt: Was ist die Rendite einer Geldanlage?

Der Begriff Rendite oder Rentabilität bezeichnet den Ertrag oder Wertzuwachs einer Geldanlage, den das eingesetzte Kapital innerhalb einer bestimmten Zeit oder bis zur Rückzahlung erzielt. Die Kennzahl wird in Prozent ausgedrückt.

Ein Beispiel: Sie legen 10.000 Euro bei der Bank für ein Jahr an. Am Ende der Laufzeit erhalten Sie das Kapital und 200 Euro Zinsen, also 10.200 Euro, zurück. Da keine Kosten oder Gebühren angefallen sind, lag die Rendite der Anlage bei 2 Prozent vor und nach Kosten.

Steht die Rendite bei Geldanlagen bereits von Anfang an fest?

Bei vielen Bankprodukten oder festverzinslichen Wertpapieren steht die Rendite bereits beim Anlagezeitpunkt fest, wenn die Geldanlage bis zum Fälligkeitstag behalten wird. Es gibt aber auch Anlagen, bei denen die Rendite nicht absehbar ist und sich erst am Verkaufstag ermitteln lässt. Ein typisches Beispiel für diese Art der Anlagen sind Aktien. Der Erfolg einer Aktienanlage ist nicht vorauszusagen, denn der Aktienkurs kann während der Anlagedauer steigen oder fallen. Es steht auch nicht fest, ob das Aktienunternehmen an seine Aktionäre eine Dividende bezahlt und in welcher Höhe diese ausfallen wird.

Die Anlageklasse entscheidet über das Renditepotential

Alle Finanzprodukte und Anlagen lassen sich in Gruppen, den sogenannten Anlageklassen, einteilen. Die jeweilige Anlageklasse entscheidet grundsätzlich darüber, welches Renditepotential bzw. Ertragschance die Anlage besitzt. Denn jede dieser Gruppen besitzt ähnliche finanzwirtschaftliche Eigenschaften hinsichtlich Rendite, Sicherheit und Verfügbarkeit. Anlageklassen verhalten sich wie die vergleichbaren Finanzmärkte.

Ein Beispiel: Egal, ob Sie Ihr Geld auf dem Sparbuch belassen, auf ein Fest- oder Tagesgeld umschichten oder damit einen Geldmarktfonds kaufen. Sie haben Ihr Geld in die Anlageklasse "Liquidität, Bargeld und klassische Bankprodukte" investiert. Diese Anlageklasse bietet dem Anleger zwar eine hohe Sicherheit und eine gute Verfügungsmöglichkeit, aber nur eine sehr geringe Rendite.

Weniger Risiko bringt weniger Rendite

Wenn Ihnen ein absolut sicheres Finanzprodukt mit hohen Renditen angeboten wird, dann sollten die Alarmglocken klingeln. Denn der Grundsatz bei Geldanlagen lautet: "Weniger Risiko = weniger Rendite". Nur wer bereit ist gewisse Marktrisiken einzugehen, kann von höheren Renditechancen profitieren. Diese Regel lässt sich aus dem magischen Dreieck ableiten.

Beispiele: Gelder auf Sparbüchern oder Festgeldanlagen bieten eine hohe Sicherheit, aber nur geringe Renditen. Aktien dagegen können im Wert stark schwanken, unterliegen somit Risiken, werfen aber langfristig hohe Renditen ab. Die Finanzprofis sprechen von "no free lunch". Soll bedeuten: Kein Finanzprodukt und keine Anlagemöglichkeit kann eine höhere Rendite liefern, ohne dass die Anleger ein höheres Risiko einzugehen. Sie bekommen am Finanz- oder Kapitalmarkt keine Renditegeschenke. Wenn Sie diesen Grundsatz beherzigen, werden Sie künftig jedes Anlageangebot sinnvoll bewerten können und Fehler bei der Geldanlage vermeiden.

Die klassische Einteilung der Anlageklassen

Wenn Sie Ihre Geldanlage und Vermögenswerte nach Anlageklassen ordnen, verschaffen Sie sich damit nicht nur einen guten Überblick über Ihr Gesamtvermögen, sondern Sie bekommen auch ein Gefühl dafür, mit welchen Risiken und Chancen Sie Ihre Gelder angelegt haben. Üblicherweise können Privatpersonen Ihr Vermögen nach folgenden Anlageklassen ordnen:

Hinzu kommen noch die sonstigen Vermögenswerte wie zum Beispiel Rückkaufswerte aus Kapitallebensversicherungen, Private Rentenversicherungen oder die Ansprüche aus der betrieblichen Altersvorsorge.

Eine breite Streuung und ein langer Anlagehorizont senken das Risiko

Es gibt Möglichkeiten die Regel "Mehr Rendite erfordert mehr Risiko" durch eine langfristige Anlagedauer und eine breite Vermögensstreuung abzufedern. So lässt sich das Verlustrisiko bei Aktienanlagen abschwächen, wenn nicht eine oder wenige Einzelaktien gekauft werden, sondern eine breite Mischung aus verschiedenen Unternehmen, Regionen und Branchen. Das Risiko schwankt auch im Zeitablauf. Aktienmärkte können in einer kürzeren Zeitspanne hohe Verluste aufweisen, zeigen aber langfristig überwiegend nur positive Wertzuwächse. Streut man sein Vermögen breit über verschiedene Anlageklassen, kann man das Risiko des Gesamtvermögens weiter senken. Die Finanzprofis sprechen dabei von der Diversifikation des Portfolios.

Fazit:
Die Rendite ist eines der wichtigsten Ziele bei Geld- oder Vermögensanlagen. Alle Finanzprodukte und Anlagemöglichkeiten lassen sich in sogenannte Anlageklassen (Assets) einteilen. Die Anlageklassen zeichnen sich durch gleichartige Finanzeigenschaften und Renditepotentiale aus. Wer mit seiner Geldanlage hohe Renditen erzielen möchte, muss bestimmte Risiken eingehen. Die Risiken lassen sich häufig abschwächen, wenn bestimmte Regeln und eine gute Vermögensstreuung beachtet werden.
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Der Artikel "Welche Geldanlage bietet die beste Rendite? Vergleich & Tipps" wurde am 13.06.2018 verfasst.

Robert Aschauer
Über den Autor:
Der erfahrene Finanzexperte Robert Aschauer schreibt für einfach-geldanlage.de über die Themen Finanzen und Geldanlage. Er ist Dipl. Bankbetriebswirt (ADG), Financial Planer, Kreditanalyst und Ruhestandsplaner und hat langjährige Praxiserfahrung im Bankwesen und als unabhängiger Honorarberater.